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Hier finden Sie Bauanleitungen für die Herstellung verschiedener Fundamente.
Wie bei einem normalen Haus auch, ist bei einem Gartenhaus ein festes Fundament unverzichtbar. Eine Ausnahme stellt hier die Größe dar. Bei kleinen Gartenhäusern oder Geräteschuppen kann unter Umständen auf ein Fundament verzichtet werden. Hier kann es reichen den Boden zu ebnen und zu verdichten.
Durch das Fundament erhält das Gartenhaus einen festen Stand und bekommt damit eine gute Stabilität, die gleichzeitig eine lange Haltbarkeit zusichert. Versucht man den Aufbau ohne ein festes Fundament durchzuziehen, kann es passieren, dass sich das Gartenhaus im Nachhinein verzieht oder es eventuell sogar absackt. Eine feste Bodenplatte schützt das Haus zudem vor Witterungseinflüssen und Frost von unten.
Es gilt also zunächst ein festes und witterungsbeständiges Fundament zu schaffen, ehe der Bau des Gartenhauses oder des Geräteschuppens begonnen wird.
Für die Planung des künftigen Fundaments, sollten folgende Punkte vor der Umsetzung beachtet werden:
- Strom- und Wasseranschluss muss vorhanden sein (für die Mischmaschine)
- ein frostsicheres Fundament sollte mindestens 80cm tief im Boden gebaut werden
- je nach Größe muss gegebenenfalls eine Baugenehmigung eingeholt werden (Ob eine Baugenehmigung nötig ist variiert von Bundesland zu Bundesland. Einfach beim jeweiligen Bauamt nachfragen.)
- Bei Betonarbeiten sollte die Wettervorhersage ca. 14 Tage frostfreies, trockenes und nicht zu heißes Wetter voraussagen. Ist der frische Beton zu großer Hitze ausgesetzt, muss dieser immer wieder gewässert werden, damit er nicht zu schnell trocknet. Bei zu feuchtem Wetter sollte der frische Beton mit Folie abgedeckt werden.
Je nach Größe des Gartenhauses, kann auf die 3 klassischen Fundament-Varianten zurückgegriffen werden: die Betonplatte, das Punktfundament und das Streifenfundament. Die 3 Klassiker sind alle samt frostsichere Fundamente. Je nachdem, was für ein Gartenhaus auf dem Fundament errichtet werden soll (möglicherweise sogar als Gästezimmer oder Wochenendhaus), muss die Verlegung der Kabel und der Rohre für sanitäre Anlagen frühzeitig berücksichtigt werden. Soll das Gartenhaus zu wohnlichen Zwecken dienen, schreibt der Gesetzgeber vor, die Bodenplatte zu dämmen.
Wie bereits erwähnt, kann bei kleineren Häusern eine normale Bodenplatte schon ausreichen.
Nachfolgend finden Sie zwei Listen mit Materialien und Werkzeugen, die bei der Erstellung der folgenden Fundamente benötigt werden.
Material | Werkzeug |
---|---|
Kies* | Akkuschrauber* |
Plane* | Betonmischer* |
Schalbretter* | Eimer* |
Schrauben* | Schaufel* |
Winkelverbinder* | Schubkarre* |
Zement* | Spaten* |
Wasserwaage* |
1. Bodenplatte

Die Bodenplatte ist die Variante für kleine Gartenhäuser und Geräteschuppen. Sie ist relativ schnell angelegt. Nachfolgend ein Ablaufplan:
- Als erstes hebt man die zu pflasternde Fläche aus. Hier darauf achten, dass diese etwas größer ist als das Gartenhaus. Bei der Tiefe kann man sich an den Bodenplatte/Pflastersteinen orientieren. Dazu kommt dann noch die Höhe der Kiesschicht.
- Nachdem die Fläche ausgehoben ist, wird die Kiesschicht angelegt. Anschließend kommt die Sandschicht auf den Kies.
- Ist der Untergrund vorbereitet, können die Bodenplatten/Pflastersteine verlegt werden. Zur Kontrolle empfiehlt sich hier der Einsatz einer Wasserwaage.
- Im Anschluss wird Sand in die Fugen geschlämmt.
- Die Bodenplatte ist fertig und kann nun als Untergrund für das Gartenhaus oder den Geräteschuppen verwendet werden.
2. Betonplatte

Ist der Boden nicht tragfähig genug oder soll das Gartenhaus vor Feuchtigkeit geschützt werden, empfiehlt es sich eine Betonplatte zu gießen.
- Um den Untergrund für das Fundament vorzubereiten, kann die Fläche mit kleinen Pfählen abgesteckt werden. Die Pfähle werden mit einer Richtschnur verbunden. Anschließend kann mit einem Spaten begonnen werden die Grube auszuheben. Die Tiefe richtet sich nach der Dicke der Betonplatte und der unteren Füllschicht. Für ein Gartenhaus sollte man bei der Betonplatte mit einer Dicke von etwa 20cm rechnen. Bei der Füllschicht sollte ebenfalls mit einer Dicke von 20cm gerechnet werden. Wird das Gartenhaus eventuell später zu wohnlichen Zwecken genutzt, muss auch noch an die Dicke der Dämmschicht gedacht werden. Die Grube sollte rundherum circa 10cm größer als das Fundament werden, damit die Verschalung noch genügend Platz hat.
- Für die Füllschicht wird eine frostsichere Schotterschicht in die Grube gefüllt. Wie bereits erwähnt, sollte die Füllschicht circa 20cm betragen. Die Füllschicht verhindert, dass Feuchtigkeit und Nässe von unten in die Betonplatte zieht. Bei kleineren Fundamenten reicht es den Schotter festzustampfen. Bei größeren Fundamenten empfiehlt es sich die Schicht mit einer Rüttelmaschine zu befestigen.
- Als nächstes kann die Verschalung gebaut werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Schalbretter senkrecht und wagerecht aufgestellt und miteinander verbunden werden.
- Für die Dämmung können XPS-Dämmplatten mit einer Dicke von 8cm verwendet werden. Diese kommen direkt auf die Schotterschicht. An die Außenkante kommt eine Dämmung von circa 2cm. Diese Kante ist druck- und wasserbeständig.
- Im nächsten Schritt wird eine Lage Bauplane ausgelegt. Diese verhindert zusätzlich, dass Feuchtigkeit nicht nach oben ziehen kann und dient auch gleichzeitig als Frostschutz. Wenn mehrere Lagen nebeneinander ausgelegt werden müssen, muss darauf geachtet werden, dass sich die Lagen überlappen.
- Um die Bodenplatte bei höheren Belastungen vor Rissen und vor Absenkungen des Bodens zu schützen, empfiehlt es sich eine Stahlbewehrung einzubauen. Für das Fundament eines normalen Gartenhauses reicht es, wenn das Geflecht der Stahlbewehrung eine Stabdicke von 4mm hat. Beim verlegen muss darauf geachtet werden, dass ein Abstand von mindestens 3cm zum Rand eingehalten wird.
Zum Zuschneiden der Bewehrung eignet sich besonders gut ein Winkelschleifer. - Als nächstes kann damit begonnen werden, den Beton zu mischen. Da die Fläche des Fundaments für Gartenhäuser in der Regel etwas größer ausfällt, empfiehlt es sich hier eine Mischmaschine zu verwenden. Selbstverständlich kann der Beton auch von Hand in einem Baukübel angemischt werden. Dazu einfach die Betonmischung in die Mischmaschine oder den Baukübel geben und mit Wasser anmischen. Anschließend kann der Beton gleichmäßig in der Verschalung verteilt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass beim Einfüllen keine Hohlräume entstehen. Um eventuelle Hohlräume im Nachhinein zu entfernen oder vorzubeugen, kann man mit einer Schaufel mehrfach in den Beton stechen. Zum verdichten des Betons sollte ein Handstampfer oder eine spezielle Rüttelmaschine verwendet werden. Im Anschluss kann der überschüssige Beton mit einer Abziehlatte über die Kanten der Verschalung abgezogen werden.
- Zum Schluss sollte das neue Fundament noch mit einer Plane abgedeckt werden, um ihn vor Wind und Wetter zu schützen. Die Verschalung kann bereits nach einem Tag entfernt werden, wobei die Plane ruhig für drei Tage auf dem Fundament liegen kann. Bis der Beton komplett getrocknet ist, können gerne und gut 4 Wochen vergehen.
3. Punktfundament

Das Punktfundament hat seinen Namen von seiner Bauweise her. Anders als bei der Betonplatte, gibt es hier keine komplette Fläche, sondern nur einzelne Punkte. Diese werden im Nachhinein mit Querbalken verbunden. In der Regel besteht ein Punktfundament aus neun einzelnen Punkten. Selbstverständlich kann dies, je nach Bedürfnis, erweitert werden.
- Zunächst muss man die Fläche abstecken, in der das Fundament gebaut werden soll. Dazu können kleine Pfosten verwendet werden. Diese müssen sich überall gegenüber stehen, wo später Querstreben verlegt werden sollen. Anschließend müssen die sich gegenüberstehenden Pfosten mit einer Richtschnur verbunden werden. An den Stellen, wo sich die Schnüre kreuzen, werden später die Löcher für die einzelnen Punktfundamente ausgehoben.
- Die Löcher sollten beim Ausheben einen Durchmesser von circa 40cm haben. Ob die Löcher rund oder quadratisch sind, ist jedem selbst überlassen. Auch bei der Tiefe variieren die Empfehlungen und Ratschläge. Während an einigen Stellen zu einer Tiefe von mindestens 80cm geraten wird, reichen anderen schön etwa 30cm. Es kommt immer darauf an, was später auf dem Punktfundament stehen soll.
- Anschließend werden die Löcher mit Beton gefüllt. Für die Herstellung des Betons, empfiehlt sich der Einsatz einer Mischmaschine. Der Beton kann aber auch von Hand in einem Baukübel gemischt werden. Je nach Bodenbeschaffenheit, kann auf eine Verschalung der Löcher verzichtet werden. Bei sehr weichem, sandigen Boden muss zunächst für jedes Loch eine Verschalung erstellt werden.
- Bodenhülsen, für die späteren Querhölzer, können direkt einbetoniert oder auch im Nachhinein eingebaut werden.
4. Streifenfundament

Das Streifenfundament wird nur unter tragenden Außenwänden angelegt. Gerade bei großen Gartenhäusern ist das Streifenfundament beliebt, da es sehr betonsparend ist, weil die Bodenplatte nur etwa 10cm Beton benötigt. Hat das Gartenhaus Zwischenwände oder Stützpfosten, wird zu zusätzlichen Punktfundamenten geraten.
- Zunächst muss die Fundamentfläche abgesteckt werden. Hierzu eignen sich sehr gut kleine Pfähle. Anschließend kann mit dem Ausheben der Grube begonnen werden. Die gesamte Fläche sollte circa 20cm tief sein. Anschließend muss der Graben an den Außenwänden auf etwa 80cm ausgehoben werden. Die Breite sollte 30cm betragen. Bei größeren Flächen empfiehlt es sich für die Außenwände einen Minibagger zu verwenden und anschließend die Innenfläche auf 20cm auszuheben.
- Je nach Bodenbeschaffenheit gilt es nach dem Ausheben zu prüfen, ob eine Verschalung benötigt wird oder nicht. Bei weichen und sandigen Untergründen wird zu einer Verschalung geraten. Nun kann zunächst eine frostsichere Schotterschicht in den Graben gefüllt und festgedrückt werden. Danach wird der Beton eingefüllt werden. Beim Streifenfundament kann auf eine Bewehrung verzichtet werden. Auch für die Bodenplatte kann zunächst eine Kiesschicht eingefüllt werden, bevor der Beton eingefüllt wird. Bei der Bodenplatte sollte eine Bewehrung eingebaut werden.
Es empfiehlt sich eine Mischmaschine für den Beton zu verwenden.
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